Schlagwort-Archive: Werkstoffkunde

Bd.19(2016):235-258_Martin

Arno Martin (Jena)
Platin – von der Entdeckung des Metalls über das Urmeter zum „Kat“
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 19 (2016), S. 235-258

Inhalt:
In Mittel- und Südamerika waren den spanischen Eroberern auf ihren Beutezügen bei den Einwohnern silbrig-weisliche und schwärzliche Metallkörner aufgefallen, die sich wegen ihrer vergleichbaren großen Dichte zusammen mit dem Gold in den Pfannen der Goldwäscher angereichert hatten. Man hielt sie zunächst als wertlos. Die erste brauchbare Anwendung war der Platintiegel. Auch fand man die in natürlichen Vorkommen enthaltenen Platinmetalle Palladium, Rhodium, Osmium, Iridium und später auch Ruthenium. Im Zuge der französischen Revolution vollzog sich auch die Standardisierung von Maß und Gewicht, deren Urformen dann aus Platin hergestellt wurden. In Jena experimentierte der Chemiker Doebereiner mit Platin. Unter anderem beobachtete er, dass sich der Wasserstoff in Gegenwart von diesem Platinmohr ohne Mitwirkung irgendwelcher anderen Kräfte unter Wärmeentwicklung mit dem Sauerstoff aus der Luft zu Wasser verbindet. Dies war die Entdeckung der Platinkatalyse. 1875 veröffentlichte Clemens Winkler in Freiberg, eine Arbeit über die Darstellung von konzentrierter Schwefelsäure mittels eines Platinkontaktes. Für die Herstellung von Ammoniak aus Luftstickstoff benötigt man keinen Platinkatalysator. Aber wenn daraus Salpetersäure werden soll, z.B. für Schießpulver, streicht nach dem Ostwaldverfahren ein Ammoniak-Luft-Gemisch durch feinmaschige Platinnetze. Bei entsprechenden Bedingungen ist auch der umgekehrte Prozess möglich, nämlich die Umsetzung oxidierender Stickoxide (NOX) zu Stickstoff. Dieser Effekt wird in den heutigen Autos genutzt als sogenannter „Kat“. Aus dem zunächst für wertlos gehaltenen Metall ist durch seine vielfaltigen Einsatzmöglichkeiten mittlerweile ein sehr wertvolles Material geworden, das für die Technik unserer heutigen Zivilisation vollkommen unentbehrlich geworden ist.

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Bd.10(2007):105-125_Bernst

 

Reinhard Bernst (Jena)
Die Dimensionsstabilität von Präzisionsbauteilen aus der Sicht der Werkstofftechnik
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 10 (2007), S. 105-125

Inhalt:
Im vorliegendem Beitrag des ehemaligen Leiters des Zeiss- Werkstofflabors werden Dimensionsänderungen von Präzisionsbauteilen beschrieben, die ihre Ursachen in Gefügeänderungen des Materials haben. Dimensionsänderungen infolge Belastung, Verschleiß oder Änderungen der Umweltbedingungen werden nicht behandelt.

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Bd.13(2010):73-93_Augsten


Kurt Augsten (Jena)
Spinnenseide -Werkstoff der Zukunft?
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 13 (2010), S. 73-93

Inhalt:
Der Beitrag vermittelt einen Einblick in die faszinierende Welt der Spinnen, die Vielfalt der von ihnen erzeugten Spinnfäden und Netzstrukturen. Die Struktur und die mechanischen Eigenschaften der besonders interessanten Haltefäden (draglines) werden detailliert beschrieben. Abschließend werden die technischen Nutzungsmöglichkeiten von Spinnenseide diskutiert und ein Ausblick auf eine mögliche industrielle Fertigung  gegeben.

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Bd.4(2002):131-151_Bernst


Reinhard Bernst
Zur Geschichte des Werkstofflabors der Firma Carl Zeiss Jena
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 4 (2002), S. 131-151

Inhalt:
Die wechselhafte Geschichte des ehemaligen Werkstofflabors von Carl Zeiss Jena, das eine Schlüsselfunktion für die Qualitätssicherung der Zeiss-Erzeugnisse innehatte, wird in diesem Beitrag behandelt. In den über sechs Jahrzehnten seines Bestehens entwickelte es sich zu einem der größten und angesehensten Industrielaboratorien Mitteldeutschlands auf dem Werkstoffsektor. Neben einer vollständigen Chronik der personellen und strukturellen Veränderungen wird auch über die Schwerpunkte der wissenschaftlich-technischen Arbeit dieser früheren zentralen Zeiss-Abteilung berichtet.

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