Schlagwort-Archive: Personen

Bd.19(2016):377-394_Steinbach

Manfred Steinbach unter Mitarbeit von Günther Höhne, Manfred Schilling und René Theska
Werner Bischoff – Teil 2: Sein Leben in Ilmenau
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 19 (2016), S. 377-394

Inhalt:
Der Autor hatte viele Kontakte zu Werner Bischoff während seiner Ilmenauer Zeit. Er schildert seine Begegnungen aus persönlicher Sicht. Bischoff las seine Vorlesungen, die druckreif ausgearbeitet waren, weitgehend vom Blatt ab. Als Chef war Bischoff korrekt, aber distanziert. Jedoch hielt er eine gewisse emotionale Bindung zu seinen Schülern und Mitarbeitern aufrecht, auch über viele Jahre hinweg. Eine posthume Ehrung erfuhr Werner Bischoff durch die Vergabe seines Namens an einen mit dem Tautenburger Teleskop entdeckten Kleinplaneten. Im Jahre 2015 schließlich benannte die Universität Ilmenau das Fakultätshauptgebäude von „Haus F“ um in „Werner-Bischoff-Bau“ und ehrte damit einen ihrer Großen.

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Bd.19(2016):235-258_Martin

Arno Martin (Jena)
Platin – von der Entdeckung des Metalls über das Urmeter zum „Kat“
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 19 (2016), S. 235-258

Inhalt:
In Mittel- und Südamerika waren den spanischen Eroberern auf ihren Beutezügen bei den Einwohnern silbrig-weisliche und schwärzliche Metallkörner aufgefallen, die sich wegen ihrer vergleichbaren großen Dichte zusammen mit dem Gold in den Pfannen der Goldwäscher angereichert hatten. Man hielt sie zunächst als wertlos. Die erste brauchbare Anwendung war der Platintiegel. Auch fand man die in natürlichen Vorkommen enthaltenen Platinmetalle Palladium, Rhodium, Osmium, Iridium und später auch Ruthenium. Im Zuge der französischen Revolution vollzog sich auch die Standardisierung von Maß und Gewicht, deren Urformen dann aus Platin hergestellt wurden. In Jena experimentierte der Chemiker Doebereiner mit Platin. Unter anderem beobachtete er, dass sich der Wasserstoff in Gegenwart von diesem Platinmohr ohne Mitwirkung irgendwelcher anderen Kräfte unter Wärmeentwicklung mit dem Sauerstoff aus der Luft zu Wasser verbindet. Dies war die Entdeckung der Platinkatalyse. 1875 veröffentlichte Clemens Winkler in Freiberg, eine Arbeit über die Darstellung von konzentrierter Schwefelsäure mittels eines Platinkontaktes. Für die Herstellung von Ammoniak aus Luftstickstoff benötigt man keinen Platinkatalysator. Aber wenn daraus Salpetersäure werden soll, z.B. für Schießpulver, streicht nach dem Ostwaldverfahren ein Ammoniak-Luft-Gemisch durch feinmaschige Platinnetze. Bei entsprechenden Bedingungen ist auch der umgekehrte Prozess möglich, nämlich die Umsetzung oxidierender Stickoxide (NOX) zu Stickstoff. Dieser Effekt wird in den heutigen Autos genutzt als sogenannter „Kat“. Aus dem zunächst für wertlos gehaltenen Metall ist durch seine vielfaltigen Einsatzmöglichkeiten mittlerweile ein sehr wertvolles Material geworden, das für die Technik unserer heutigen Zivilisation vollkommen unentbehrlich geworden ist.

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Bd.19(2016):79-134_Steiner

Reinhard Steiner (Stadtroda)
Entwicklung der holografischen Gitter bei Carl Zeiss Jena
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 19 (2016), S. 79-134

Inhalt:
Etwa ab den 70er Jahren entwickelte sich international eine Fertigungstechnologie für Beugungsgitter auf Basis der kommerziellen Verfügbarkeit geeigneter Laser und eines hochauflösenden Aufzeichnungsmediums, nämlich des für die Mikroelektronik hergestellten Fotoresists. Mit den Mitteln der Interferenzlithografie und Holografie ist es prinzipiell möglich, Dispersion und Abbildung von Licht auch mit nur einem Planträger zu erreichen. Das bietet zahlreiche Vorteile in der Anwendung. Sowohl in Jena als auch in Oberkochen arbeitete man ab der 1980er Jahre an der Herstellung solcher Gitter. Das erste Gerät des Kombinates VEB Carl Zeiss Jena, welches mit einem abbildenden Konkavgitter ausgestattet wurde, war das Laserimpuls-Spektralphotometer LIS 201. 1995 kam es zur Teilung des Geschäftsbereichs Analysenmesstechnik der Carl Zeiss Jena GmbH. Die Spektralfotometer und Atom-Absorptions-Spektrometer-Geräte wurden im Dezember 1995 mit ihren Entwicklern von der Analytik Jena übernommen. Die optische Prozessmesstechnik (Geschäftsfeld Spektralsensorik) verblieb in der CZ Jena GmbH, anfangs im Geschäftsbereich Optisch-Elektronische Systeme. Im Zeitraum von 1993 bis 1995 wurde die Fertigung von Spektrometer-Modulen von Oberkochen nach Jena verlagert und eine Stückzahlproduktion hierfür aufgebaut. Rückwirkend betrachtet hat sich das Themengebiet der diffraktiven als auch der refraktiven Mikrooptik seit dem schweren Neubeginn Anfang der 90er Jahre in Jena sehr gut entwickelt und ist heute vollständig konkurrenzfähig zu anderen großen Anbietern in diesem Markt.

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Bd.19(2016):39-52_Pröger

Hansjürgen Pröger (Jena)
20 Jahre Verein für Technikgeschichte in Jena e.V.
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 19 (2016), S. 39-52

Inhalt:
Nach 20 Jahren erfolgreicher Tätigkeit war eine Rückschau angebracht. Am Anfang stand das Ringen um die Ziele des Vereins. Es dauerte einige Jahre, ehe sich das jetzige Selbstverständnis herausgebildet hatte. Am Anfang standen Vorträge. Sie erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Das Bedürfnis, die Inhalte auch dauerhaft zu haben und nachlesen zu können, führte zur Herausgabe dieses Jahrbuches. Schließlich fanden sich Mitglieder, die Exkursionen organisierten. Dabei wurden sowohl Museen als auch hochmoderne Fertigungs- und Forschungsstätten avisiert. All dies fördert die Geselligkeit innerhalb des Vereins und darüber hinaus.

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Bd.19(2016):11-38_Wimmer

Wolfgang Wimmer (Jena)
Carl Zeiss in Jena. Ein Stadtrundgang auf seinen Spuren
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 19 (2016), S. 11-38

Inhalt:
Dieser reich bebilderte Artikel bietet bei einem Stadtrundgang viele Informationen zur Entstehungsgeschichte des Unternehmens Carl Zeiss. Im Mittelpunkt stehen die Person Carl Zeiss und seine Beziehungen zu wichtigen Begleitern auf dem Wege zu einem prosperierendem Betrieb von Weltrang. In verkürzter Form steht diese Stadtführung auch als
App – Jena:ZeissAbbe – für Android und iOS zur Verfügung.

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Bd.22(2019):183-215_Hinterkeuser

Guido Hinterkeuser (Berlin)
„Fliegende Stühle“ in Kopenhagen und Schwerin
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 22 (2019), S. 183-215

Inhalt:
Erhard Weigel ist in Jena und Umgebung weithin bekannt. Sein mit vielen seinerzeit neuartigen Einrichtungen versehenes Haus zählt zu den sogenannten 7 Wundern Jenas (Weigeliania domus). Unser Jahrbuch hat im Band 9 bereits einen Artikel der Person Weigel gewidmet und seine zahlreichen Erfindungen gewürdigt. Im Mittelpunkt dieses Beitrags steht die Erfindung eines Personenfahrstuhls („Fliegenden Stuhles), der zunächst im Kollegiengebäude, später in Weigels eigenem Haus eingebaut wurde. Der Fahrstuhl blieb nicht auf Jena beschränkt. Technikbegeisterte Adlige schmückten ihre Immobilien nicht nur mit aufwändiger Architektur, sondern auch mit dieser nützlichen Einrichtung zur eigenen Bequemlichkeit, vor allem aber auch vermutlich zu Repräsentationszwecken. Wo diese Einrichtung noch zu Zeiten Weigels eingebaut und wie Wissen und Technologie im Barock transferiert wurde, erfahren Sie im Artikel über fliegende Stühle.

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Bd.22(2019):174-182_Knoth

Eckehard Knoth (Bad Berka)
Herzchirurgie in Thüringen – auch eine Technikgeschichte
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 22 (2019), S. 174-182

Inhalt:
Die Geschichte der Herzchirurgie ist nicht nur eine medizinische, sondern auch eine Geschichte der Technik, die eine Operation am offenen Herzen erst ermöglichte, die heute therapeutischer Standard geworden ist. Eckehard Knoth würdigt in diesem Beitrag die Leistungen der beteiligten Mediziner insbesondere in Bad Berka und Jena als auch die Entwicklung der notwendigen technischen Hilfsmittel. In Thüringen nahm in Jena mit Professor Heinrich Kuntzen die Herzchirurgie ihren Anfang. Neuerlich ist Jena wieder durch die Entwicklung moderner, mittels Kathetertechnik – und damit ohne Eröffnung des Brustkorbes – implantierbarer künstlicher Herzklappen (JenaValve®) eine innovative Adresse. Anlass genug, diese Entwicklung in einem historischen Rahmen festzuhalten.

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Bd.22(2019):39-88_Bussemer+Müller

Peter Bussemer, Jürgen Müller (Gera)
Georg Joos (1894 –1959): Zwischen Universität und Industrie
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 22 (2019), S. 39-88

Inhalt:
Am Anfang des vorigen Jahrhunderts stritt man über die These, ob es einen Äther gibt. Populär ausgedrückt: Gibt es ein Medium, genannt Äther, in dem sich das Licht ausbreitet und das sich mit der Erddrehung bewegt. Wäre die Existenz des Äthers nachgewiesen worden, hätte dies erhebliche Konsequenzen auf die aufkommenden Theorien gehabt und Einsteins Relativitätstheorie in Frage gestellt und damit auch auf Gesetze, die darauf aufbauen. Ein entscheidendes Experiment wurde von dem Professor für Theoretische Physik an der Universität Jena, Georg Joos, durchgeführt. Er wiederholte eine schon früher durchgeführte Messung mit erheblich gesteigerter Genauigkeit. Die Präzision von Joos‘ Messungen reichte aus, um die Existenz eines Äthers mit hoher Sicherheit auszuschließen. Hier in Jena hatte er beste Voraussetzungen für seine Arbeiten. Die Firma Carl Zeiss „…stellte in großzügigster Weise ihre großen Hilfsmittel…zur Verfügung…“[Joos bei der Veröffentlichung seiner Resultate in den Annalen der Physik]. Peter Bussemer würdigt die Persönlichkeit Georg Joos, dessen berufliches Leben eng mit Jena, sowohl an der Universität als auch in der Industrie, verbunden ist, und erinnert an das experimentum crucis vor ca. 90 Jahren. Dabei erfährt der Leser auch, wie Joos in das Atomprojekt zur Nazi-Zeit eingebunden war.

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Bd.17(2014): 305-311_Ihling

 

Horst Ihling (Eisenach)
Einer der Männer der ersten Stunde in der Ostzone: Der Rennfahrer Kurt Baum aus Hainspitz
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 17 (2014), S. 305-311

Inhalt:
Der Rennfahrer Kurt Baum aus dem Dörfchen Hainspitz, zwischen Jena und Eisenberg gelegen, war einer der vielseitigsten, um nicht zu sagen schillerndsten Figuren des ostdeutschen Motorsports. Er errang 48 erste Plätze bei Motorrad- und Wagenrennen, die mit unbändigem Willen, 27 Knochenbrüchen und vielen Entbehrungen erkauft worden waren.
In dem reich bebilderten Beitrag wird das Rennfahrerleben von Kurt Baum ausführlich beschrieben.

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Bd.17(2014): 267-304_Grolle

 

Lambert Grolle (Jena)
Dr. Otto Eppenstein und die Entwicklung der Feinmessgeräte bei Carl Zeiss Jena bis 1945
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 17 (2014), S. 267-304

Inhalt:
Im Oktober 2014 jährt sich zum zweiundsiebzigsten Male der Todestag von Dr. Otto Martin Eppenstein. Es ist das Anliegen dieses Beitrages, das Leben und Wirken dieses hervorragenden Zeiss-Wissenschaftlers zu würdigen. Neben einer ausführlichen Beschreibung von Eppensteins Lebensleistung wird in dem Beitrag auch der „ungewöhnliche Mensch“ Eppenstein gewürdigt und sein Leidensweg in der NS-Zeit wegen seiner jüdischen Herkunft geschildert.

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