Schlagwort-Archive: Mess- und Prüftechnik

Bd.24(2021): 109-129_Grolle

Lambert Grolle (Jena)
Dr. Otto Martin Eppenstein – ein genialer Wissenschaftler und Erfinder im Zeisswerk
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 24 (2021), S. 109-129

Inhalt:
Im Dezember 2020 wurden auf Initiative des Vereins für Technikgeschichte im Innenhof des ehemaligen Zeiss-Hauptwerks (heute Ernst-Abbe Campus) an der Westseite des Baus 15 und angrenzenden Flächen 17 Gedenktafeln angebracht. Die Tafeln sollen auf weltweit anerkannte Höchstleistungen aufmerksam machen, die von herausragenden Zeiss-Mitarbeitern („Zeissianer“) erbracht wurden. Der Inhalt der Gedenktafeln musste aus Platzgründen auf wenige Stichworte beschränkt bleiben. In dieser Ausgabe des Jahrbuches finden Interessierte umfangreiche Details zu den geehrten Persönlichkeiten und ihren Verdiensten. Die Auswahl der 17 Biografien ist passend zu den 17 angebrachten Gedenktafeln.

>zurück

Bd.21(2018):173-214_ Brendel+Hahmann

Bernd Brendel, Peter Hahmann (beide Jena)
Raster-Elektronenmikroskopie bei Carl Zeiss JENA
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 21 (2018), S. 173-214

Inhalt:
Das wesentliche Wirkprinzip des Rastermikroskopes ist die punktweise Detektion von Substrateigenschaften und die synchrone Wiedergabe auf einem Bildschirm. Die Grundlagen waren lange bekannt, aber erst die Entwicklung der Elektronik ermöglichte die Nutzung im großen Maßstab. Parallel zur weltweiten Entwicklung arbeitete auch Carl Zeiss Jena an einem Rasterelektronenmikroskop. Anforderungen der mikroelektronischen Industrie, vornehmlich in der UdSSR und der DDR, stoppte die Arbeiten zum Mikroskop im engeren Sinne, führten aber zu einem völlig neuen Gerätetypus, dem Elektronenstrahl -Meß-,-Kontroll- und Belichtungsgerät ZRM12. Das Rasterprinzip lässt sich auch die lichtoptische Variante übertragen. In Jena entstand das Messgerät M100, das lange Zeit für die interne Qualitätskontrolle eingesetzt wurde. Beide Geräte konnten zweidimensionale Strukturen messen. Der Einsatz des weiterentwickelten Elektronenstrahlgerätes führte (neben zahlreichen weiteren Maßnahmen) zur Akkreditierung des Kalibrierlaboratoriums des Deutschen Kalibrierdienstes für zweidimensionale Positioniernormale bei der Jenoptik Technologie GmbH, Jena DKD-K-12401.

>zurück

Bd.21(2018):317-367_ Dörfel

Günter Dörfel (Dresden)
Im Sog kerntechnologischer Entwicklungen und Versprechen:
Der Schwingkondensator als elektro-mechanischer Verstärker zwischen Elektronenröhre und Feldeffekttransistor und dessen Nutzbarmachung im Wirtschaftsraum Dresden – Jena
Jenaer Jahrbuch zur Technik- und Industriegeschichte Bd. 21 (2018), S. 317-367

Inhalt:
Die Kapazität eines sehr hochohmig an eine (Gleichspannungs-) Messquelle angekoppelten Kondensators wird (mechanisch) periodisch variiert. Obwohl er der Messquelle keine Leistung entzieht, gibt dieser Kondensator eine der Messspannung proportionale und elektronisch (relativ) leicht zu verstärkende Wechselspannung mit realer, dem mechanischen Antrieb entzogener Leistung ab. Dieses Bauelement mit sensationellen Verstärkereigenschaften – die auf das Signal bezogene Leistungsverstärkung ist (theoretisch) unendlich –, nicht sehr viel jünger als die Elektronenröhre, führte in deren Schatten zunächst ein Nischendasein. Seine Früh- und Vorgeschichte ist verblüffend eng mit dem von den Pionieren (hier: Einstein, Barkhausen) etablierten Grundwissen unseres Informationszeitalters verbunden. Im Gefolge der in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts aufkommenden (und zeitweilig überschätzten) Kerntechnologien erfuhr die Schwingkondensatortechnik vielfältige Ausgestaltungen von hoher technischer Qualität und bemerkenswertem wirtschaftlichen Gewicht. Geschildert werden Anwendungen insbesondere im Rahmen der Dickenmesstechnik mit radioaktiven Isotopen und der elektronischen Messtechnik allgemein. Dabei werden internationale und DDR-spezifische, zeitweilig durchaus erfolgreiche aber keineswegs konfliktfreie Ausprägungen beschrieben und gegenübergestellt.
Es ist das Ziel dieses Beitrages, eine sehr anspruchsvolle und zeitweilig unverzichtbare Verstärkertechnik vor dem Vergessen zu bewahren.

>zurück

Bd.20(2017):335-349_Kerbe+Knaf

Friedmar Kerbe und Karl-Eduard Knaf (Hermsdorf)
40-kW-Großmesssender der HESCHO in Hermsdorf
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 20 (2017), S. 335-349

Inhalt:
Seit den 1920er Jahren stellte die HESCHO (HErmsdorf-SCHOmburg- Isolatoren GmbH) technische Porzellane her. Die sich in den 1930er Jahren sprunghaft entwickelnde Technik für hochfrequente Hochspannung bedurfte einer Prüfanlage großer Leistung, mit der sowohl Hochspannungs- als auch Hochstromprüfungen von Isolatoren, Durchführungen und Kondensatoren realisiert werden können. Lothar Rohde und Hermann Schwarz erhielten den Auftrag, Messtechnik zu entwickeln. Im Jahre 1939 folgte dann der Großauftrag für einen 40-kW- Großsender und im Juli 1941 ging die von der Münchener Firma Rohde & Schwarz konstruierte und gebaute Prüfanlage in Betrieb. Sie wurde in der HESCHO und bis 1990 in den Keramischen Werken Hermsdorf für Betriebsprüfungen an Hochspannungserzeugnissen, vorwiegend Mastfuß-Isolatoren, eingesetzt. In dem Beitrag wird beschrieben, wie die Entwicklungsforderungen an den 40-kW-Großmesssender realisiert wurden und darauf verwiesen, dass die Anlage in den Originalräumen in Hermsdorf besichtigt werden kann.

>zurück

Bd.20(2017):285-333_Bussemer+Müller

Peter Bussemer, Jürgen Müller (Gera)
Die Physikalisch-Technische Reichsanstalt in Ostthüringen – Forscher und Forschungen
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 20 (2017), S. 285-333

Inhalt:
Die vergleichsweise ruhige Lage ließen die kleine thüringische Stadt Weida im Laufe des 2. Weltkrieges zum Zentrum des Prüf- und Messwesens in Deutschland werden. Die Physikalisch-technische Reichsanstalt (PTR) wurde 1943 hierher verlagert, da sie für die rüstungstechnische Absicherung der Kriegsführung eine wichtige Rolle spielte. Mit ihr kamen bekannte und fähige Wissenschaftler. In diesem Beitrag werden am Beispiel einiger Forscher und Labore die Beiträge der PTR zur Rüstungsforschung aufgezeigt. Die hohe Leistungsfähigkeit der Anstalt machte sie für die Alliierten äußerst interessant. Quarzuhren und Radiumreserve standen ganz oben in der Prioritätenliste der Amerikaner. Die sowjetische Militäradministration in Deutschland bestimmte den Weg von Mitarbeitern und Einrichtungen. Nach der deutschen Teilung entwickelten sich die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) im Westen und das Amt für Standardisierung und Messwesen (ASMW) aus den Überresten. Heute erinnert das Wissensschloss auf der Osterburg in Weida an die einstige große Vergangenheit. Vielen, auch Laien, imponiert die erste und einzige Atomuhr der DDR.

>zurück

Bd.20(2017):255-283_Elbel

Thomas Elbel (Bad Sachsa)
Thermische Strahlungsempfänger aus Jena: Von den Vakuumthermosäulen VTH1 und VTH20 bis zu den Mikrosensoren auf „Tschuri“ und Mars
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 20 (2017), S. 255-283

Inhalt:
Ausgangspunkt von Strahlungsempfängern war eine Entdeckung Herschels. Er verwendete ein normales Thermometer, um Sonnenspektren zu untersuchen. Später setzten sich Thermoelemente durch. Zeiss verbaute seit den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts Thermoelemente in Spektralphotometer. Kortum stellte das VTH1 genannte Element ab 1953 her. Er ging von dem Drahtsystem zu Aufdampfschichten über. Mitte der 1980er Jahre stellte das Physikalisch-Technische Institut in Jena Thermoelemente mit Hilfe lithografischer Verfahren unter der Bezeichnung VTH 50 her. Anstelle von vier waren nun 50 Thermopaare auf einem einzigen Substrat vorhanden, was sich im Anstieg von Detektivität und Empfindlichkeit widerspiegelte. Unter den zahlreichen Anwendungen befanden sich Gleichlichtpyrometer und die Infrarotspektrometer von Zeiss. Mehrebenentechnolgie führte zur weiteren Optimierung und kam unter der Bezeichnung TS-100 in Umlauf. Prominente Einsatzgebiete waren die Weltraumsonde Philae und der Rover Curiosity der NASA Mars-Mission.

>zurück

Bd.20(2017):179-232_Bergner+Fiedler

Ute Bergner, Wilfriede Fiedler (Großlöbischau)
Jena und die Vakuumtechnik
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 20 (2017), S. 179-232

Inhalt:
Der Siegeszug der optischen Industrie in Jena ist untrennbar verbunden mit der Entwicklung der Vakuumtechnik. Zeiss benötigte Vakuum u.a. für die Herstellung von optischen Kristallen und von Entspiegelungsschichten. Auch heute bildet die Vakuumtechnik für zahlreiche Hochtechnologieprodukte, die zum Portfolio der Jenaer Industrielandschaft gehören, eine unverzichtbare Voraussetzung. Nicht zuletzt ist die Verfügbarkeit eines guten Vakuums für eine Vielzahl von Forschungsprojekten der Hochschulen und Institute von Bedeutung.
In dem Beitrag wird die Entwicklung der Vakuumtechnik und deren Anwendung in Jena von den Anfängen bis zur Gegenwart umfassend dargestellt.
Ute Bergner kam in ihrer beruflichen Laufbahn früh mit der Vakuumtechnik in Berührung. 1992 war sie Mitbegründerin der VACOM Vakuum Komponenten & Messtechnik GmbH. Das mittelständische Familienunternehmen beschäftigt heute rund 200 Mitarbeiter und hat weltweit Partner in Hightech-Branchen. Kernkompetenzen sind Vakuumkomponenten bis zu komplexen Vakuumkammern, Messtechnik, Vakuumoptik sowie innovative Reinigungs- und Sauberkeitsmessverfahren.

>zurück

Bd.19(2016):273-286_Nitzschke

Peter Nitzschke (früher Jena, jetzt Aschaffenburg)
Zur Geschichte des Klimalabors im Unternehmen Carl Zeiss Jena
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 19 (2016), S. 273-286

Inhalt:
Ende der 1950er Jahre erkannte man, dass ein erfolgreicher Export nur nach Prüfung auf Klimatauglichkeit möglich ist. Erste Geräte wurden beschafft. Im Zeiss-Südwerk bestand damals bereits eine begehbare Klimakammer, die für Einsatzerprobungen von den Erzeugnisbereichen „Vermessungsgeräte“ und „Bildmess“ genutzt wurde. Es kamen Untersuchungen zum Einfluss von Schimmelpilzen und Staub hinzu. Salznebeltest und Rütteltische ergänzten weiter das Portfolio. Es etablierte sich die Norm gerechte Prüfung nach TGL. Nach 1990 entstand das Zentrale Testlabor QS/L. Erstmals waren die Arbeitsgebiete Elektromagnetische Verträglichkeit, Gerätesicherheit, Werkstofftechnik und Umweltsimulation/Klimalabor räumlich und strukturell vereinigt, was eine sehr effektive Arbeit ermöglichte.

>zurück

Bd.19(2016):469-501_Illig

Hans-Joachim Illig (Jena)
WTI Jena – 40 Jahre Wärmetechnik und Automatisierung für die Glas-, Keramik- und Zementindustrie
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 19 (2016), S. 469-501

Inhalt:
Nach 1945 konnte die ostdeutsche Glasindustrie, bedingt durch die Teilung Deutschlands, die Dienstleistungen der Hüttentechnischen Vereinigung der Deutschen Glasindustrie in Frankfurt am Main nicht mehr in Anspruch nehmen. Es fehlte eine Einrichtung zur Forschung, Beratung und messtechnischen Hilfe in den Betrieben der Silikathüttenindustrie. Zunächst als Akademieinstitut gegründet, erfolgte 1956 die Umwandlung in das selbständige Institut für Wärmetechnik und Automatisierung (WTI) der Silikathüttenindustrie mit dem Standort in Jena-Burgau. Die Hauptaufgabe des Institutes bestand darin, Anlagen mit hohem wärmewirtschaftlichen Wirkungsgrad zu entwickeln und bei der Bereitstellung mitzuwirken. 1989 blickte das WTI auf eine erfolgreiche Bilanz von Optimierungsprojekten zurück.

>zurück

Bd.22(2019):89-145_Herrmann

Konrad Herrmann (Berlin)
Über den Beitrag des VEB Carl Zeiss JENA zur Entwicklung der Metrologie in China
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 22 (2019), S. 89-145

Inhalt:
In diesem Artikel wird die 40-jährige Geschichte der kommerziellen Beziehungen des VEB Carl Zeiss JENA mit der VR China auf dem Gebiet der Metrologie ausführlich vorgestellt. Im China der 1950er Jahre fehlte es unter anderem auch an metrologischer Messtechnik, die für die Entwicklung der staatlichen Metrologie und für die Qualitätssicherung in der Industrie von großer Bedeutung war. So kam es bald nach den Gründungen beider Staaten zu entsprechenden Handelsverträgen. Allerdings: Mal fehlte der einen Seite das Geld, ein andermal reichte die Produktionskapazität von Zeiss nicht aus, um die Forderungen vollumfänglich zu befriedigen. Dann wieder gab es internationale und innenpolitische Beschränkungen. Das politische und wirtschaftliche Auf und Ab in beiden Staaten spiegelt sich auch in der Handelsbilanz von Carl Zeiss JENA mit diesem Markt wider, wie Konrad Herrmann in seinem Beitrag schildert. Unabhängig davon genießt die metrologische Messtechnik aus Jena in China bis heute einen außerordentlich guten Ruf, die hohe Qualität der Jenaer Produkte hat die chinesischen Fachleute überzeugt.

>zurück