Josef Makovitzky (Heidelberg)
Untersuchungen der Glykokonjugate mit polarisationsoptisch-histochemischen (topo-optischen) Reaktionen*
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 21 (2018), S. 215-256
Inhalt:
Aus der Literatur sind zwei Klassen von Glykoproteinen bekannt (Romhányi 1989, Makovitzky and Richter 2009). Freie Glykoproteine befinden sich auf Membranen und bilden eine dicke, bewegliche Schicht ohne direkte Beziehung zur Membran. Funktionell sind sie jedoch in enger Beziehung zur Membran (z. B. in der Schleimhaut des Zwölffingerdarms). Die zweite Gruppe besteht aus Membranglykoproteinen, die integraler Bestandteil der Membranen sind und sich in der äußeren Schicht befinden. Die Oligosaccharidketten sind gebunden an den N-Enden der Proteine und befinden sich in der hydrophilen Zone.
Glykoproteine haben verschiedene Funktionen. Sie sind bedeutend bei bestimmten Rezeptorfunktionen, beim immunologischen Zellabbau und spielen eine große Rolle bei Reaktionen mit Lektinen, Antikörpern und auch bei der gegenseitigen Erkennung der Zellen.
In diesem Artikel wird gezeigt, dass bei der Untersuchungen von Glykokonjugaten die Polarisationsmikroskopie mit ihren topo-optischen, empfindlichen Reaktionen neben der klassischen Histochemie, Fluoreszenz- und Elektronen-Mikroskopie sowie der konfokalen Laser-Scanning-Fluoreszenz-Mikroskopie unentbehrlich ist. So können feinste strukturelle Details auf molekulare Ebene aufgeklärt werden, die anderen Methoden verborgen bleiben.
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Johannes Gumpert (Jena)
Das Krebsmedikament Bendamustin – eine Erfolgsgeschichte der Jenaer Krebsforschung
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 19 (2016), S. 419-468
Inhalt:
Auf einem Jubiläums-Symposium „50 Jahre Bendamustin“, das im September 2012 im Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knoll-Institut– auf dem Beutenberg-Campus in Jena stattfand, wurde eindrucksvoll demonstriert, dass Bendamustin eine der ganz wenigen innovativen Krebspräparate aus der deutschen Forschung ist. Die Strategie beruhte auf der Antimetabolit-Konzeption, die Ende der 1940er Jahre Eingang in die Krebsforschung gefunden hatte. Die eigentliche Geschichte des Bendamustins begann 1961 in der Abteilung Organische Chemie des IMET (später ZIMET). Tausende neue Verbindungen mit Lost-Gruppen wurden synthetisiert. Nach Auswertung der frühen Tierversuche wählte Knoll 1963 aus 17 synthetisierten Lost-Benzimidazol-Verbindungen die Substanz IMET 3393 zur intensiven Weiterbearbeitung aus. Sie bekam den Namen Cytostasan®, der bis 1992 verwendet wurde. Zahlreiche Schwierigkeiten, die mehrfach auch fast zum Abbruch der Herstellung und Verwendung geführt hätten, haben den Entwicklungsweg von Bendamstin begleitet. Heute ist Bendamustin weltweit zugelassen und hat zahllosen Patienten Heilung oder wenigstens Linderung verschafft.
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Johannes Gumpert (Jena)
Hans Knöll – ein Pionier der Biotechnologie
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 15 (2012), S. 245-314
Inhalt:
Hans Knöll war eine außergewöhnliche Jenaer Forscherpersönlichkeit. Ohne ihn hätte es keinen pharmazeutischen Großbetrieb „Jenapharm“ gegeben, und ohne ihn wäre kein Wissenschaftsstandort Beutenberg-Campus entstanden. Das Anliegen dieses Beitrages ist eine Würdigung seiner Verdienste, insbesondere seiner wissenschaftlich-technischen Leistungen auf dem Gebiet der Biotechnologie. Durch eine Verbindung von Lebensdaten mit den schwierigen Umständen der Nachkriegszeit wird versucht, die außergewöhnlichen organisatorischen und wissenschaftlichen Leistungen von Hans Knöll verständlich zu machen.
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Karl-Heinz Weßlau und Alfred Karnapp
Biomechanische Untersuchungen an der menschlichen Wirbelsäule
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 12 (2009), S. 417-433
Inhalt:
In diesem Beitrag wird ein biomechanisches Modell für das „Junghanns’sches Bewegungssystem“ (Grundbaustein der Wirbelsäule bestehend aus zwei Wirbelkörpern mit Bandscheibe) entwickelt. Dieses Modell ermöglicht das Verständnis der prinzipiellen Funktionsweise des Systems und kann zur Optimierung operativer Eingriffe an der Wirbelsäule angewendet werden.
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Kurt Augsten (Jena)
Spinnenseide -Werkstoff der Zukunft?
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 13 (2010), S. 73-93
Inhalt:
Der Beitrag vermittelt einen Einblick in die faszinierende Welt der Spinnen, die Vielfalt der von ihnen erzeugten Spinnfäden und Netzstrukturen. Die Struktur und die mechanischen Eigenschaften der besonders interessanten Haltefäden (draglines) werden detailliert beschrieben. Abschließend werden die technischen Nutzungsmöglichkeiten von Spinnenseide diskutiert und ein Ausblick auf eine mögliche industrielle Fertigung gegeben.
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Hartmut Bartelt, Helmut Dintner, Klaus Fischer, Eckhardt Hoenig, Herbert Stafast
Institut für Physikalische Hochtechnologie
-Forschung und Technologie für innovative Systeme –
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 6 (2004), S. 251-302
Inhalt:
In diesem Beitrag beschreibt ein Autorenkollektiv die Entwicklung des Instituts für Physikalische Hochtechnologie (IPHT), das aus Teilen der ehemaligen Jenaer Akademieinstitute hervorgegangen ist. Dessen einzelne Forschungsbereiche (Magnetik/Quantenelektronik, Optik, Mikrosysteme, Mikrotechnologien und Lasertechnik) und ihre Ergebnisse werden in Wort und Bild vorgestellt.
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Johannes Gumpert
50 Jahre DNA-Technologie
Einsichten in eine biologisch-chemische Nanotechnologie
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 6 (2004), S. 229-250
Inhalt:
Dieser Artikel ist der 50jährigen Entwicklung der DNA-Technologie gewidmet. Dieses Gebiet beeinflusst inzwischen wichtige Bereiche der menschlichen Gesellschaft nachhaltig und findet entsprechend breites öffentliches Interesse. Der Autor war viele Jahre im ehemaligen ZIMET und jetzigen Hans-Knöll-Institut am Beutenberg tätig. Er beschreibt anschaulich die historischen Erkenntnisschritte zur DNA-Struktur und -Bearbeitung, bis hin zur vollständigen Entschlüsselung des menschlichen Genoms, was eine gigantische internationale Forschungsleistung darstellt. Schließlich erfährt der Leser auch, welche Anteile die Jenaer Beutenberg-Institute an der Gesamtentwicklung hatten.
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