Reinhard Steiner (Stadtroda)
Entwicklung der holografischen Gitter bei Carl Zeiss Jena
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 19 (2016), S. 79-134
Inhalt:
Etwa ab den 70er Jahren entwickelte sich international eine Fertigungstechnologie für Beugungsgitter auf Basis der kommerziellen Verfügbarkeit geeigneter Laser und eines hochauflösenden Aufzeichnungsmediums, nämlich des für die Mikroelektronik hergestellten Fotoresists. Mit den Mitteln der Interferenzlithografie und Holografie ist es prinzipiell möglich, Dispersion und Abbildung von Licht auch mit nur einem Planträger zu erreichen. Das bietet zahlreiche Vorteile in der Anwendung. Sowohl in Jena als auch in Oberkochen arbeitete man ab der 1980er Jahre an der Herstellung solcher Gitter. Das erste Gerät des Kombinates VEB Carl Zeiss Jena, welches mit einem abbildenden Konkavgitter ausgestattet wurde, war das Laserimpuls-Spektralphotometer LIS 201. 1995 kam es zur Teilung des Geschäftsbereichs Analysenmesstechnik der Carl Zeiss Jena GmbH. Die Spektralfotometer und Atom-Absorptions-Spektrometer-Geräte wurden im Dezember 1995 mit ihren Entwicklern von der Analytik Jena übernommen. Die optische Prozessmesstechnik (Geschäftsfeld Spektralsensorik) verblieb in der CZ Jena GmbH, anfangs im Geschäftsbereich Optisch-Elektronische Systeme. Im Zeitraum von 1993 bis 1995 wurde die Fertigung von Spektrometer-Modulen von Oberkochen nach Jena verlagert und eine Stückzahlproduktion hierfür aufgebaut. Rückwirkend betrachtet hat sich das Themengebiet der diffraktiven als auch der refraktiven Mikrooptik seit dem schweren Neubeginn Anfang der 90er Jahre in Jena sehr gut entwickelt und ist heute vollständig konkurrenzfähig zu anderen großen Anbietern in diesem Markt.