Bd.19(2016):195-234_Hahmann+Jacob

Peter Hahmann und Jens Jacob (beide Jena)
Arbeiten zur Mößbauer-Spektroskopie bei Carl Zeiss in Jena
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 19 (2016), S. 195-234

Inhalt:
Von angeregten Atomkernen kann Gammastrahlung ausgehen. Gelangt Strahlung eines angeregten Atoms auf ein weiteres, so sollte Resonanzabsorption auftreten. Die enorme Frequenzstabilität verhinderte lange Zeit den experimentellen Nachweis dieses Effekts. Rudolf L. Mößbauer gelang 1958 der Durchbruch. Nach dem Bekanntwerden setzte eine Flut von Untersuchungen in aller Welt ein. In der DDR war es die Akademie der Wissenschaften zu Berlin, die sich den ersten Untersuchungen widmete. P. Görlich regte die Kommerzialisierung der Mößbauer-Spektroskopie im Rahmen der CZJ-Strategie „Spektroskopie aller Wellenlängen“ an. Es entstand ein Gerät, das erstmals 1965 auf der Leipziger Frühjahrsmesse ausgestellt wurde und 1966 als MS 10K eine Goldmedaille erhielt. Nach Anfangserfolgen wurde die Herstellung 1972 im Zuge eines Gesamtprofilierungsprozesses im VEB Carl Zeiss Jena eingestellt. Aber auch heute ist die Mößbauer-Spektrometrie ein wichtiges Analysemittel. Wegen der allgemeinen Bedeutung verzichtet kaum eine der Universitäten und Hochschulen auf einen entsprechenden Praktikumsversuch in der Physikerausbildung. Es gibt einige prominente Beispiele für die Anwendung. So hat das miniaturisierte Spektrometer MIMOS II aus Mainz die Mineralogie und Geologie auf dem Marsmond Phobos untersucht.

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