Ernst Fauer
Die äquatoriale Ringsonnenuhr mit „Bernhardtscher Scheibe“
Jenaer Jahrbuch zur Technik- und Industriegeschichte Bd. 21 (2018), S. 369-378
Inhalt:
Im Jenaer Jahrbuch 2014 war in einem Beitrag über die Sonnenuhren besonders auf die äquatoriale Ringsonnenuhr mit Bernhardtscher Walze eingegangen worden. Eine solche Einrichtung zeichnet sich durch eine vergleichsweise hohe Anzeigegenauigkeit aus. Die Herstellung einer Walze ist aber aufwändig. Nun beschreibt in diesem Beitrag der Autor eine Variante, die bei gleicher Genauigkeit mit einfachen Mitteln herzustellen ist. Die Zusammenhänge vom Lauf der Sonne zu der konstruktiven Gestaltung wird in leicht verständlicher Form vermittelt.
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Günter Dörfel (Dresden)
Im Sog kerntechnologischer Entwicklungen und Versprechen:
Der Schwingkondensator als elektro-mechanischer Verstärker zwischen Elektronenröhre und Feldeffekttransistor und dessen Nutzbarmachung im Wirtschaftsraum Dresden – Jena
Jenaer Jahrbuch zur Technik- und Industriegeschichte Bd. 21 (2018), S. 317-367
Inhalt:
Die Kapazität eines sehr hochohmig an eine (Gleichspannungs-) Messquelle angekoppelten Kondensators wird (mechanisch) periodisch variiert. Obwohl er der Messquelle keine Leistung entzieht, gibt dieser Kondensator eine der Messspannung proportionale und elektronisch (relativ) leicht zu verstärkende Wechselspannung mit realer, dem mechanischen Antrieb entzogener Leistung ab. Dieses Bauelement mit sensationellen Verstärkereigenschaften – die auf das Signal bezogene Leistungsverstärkung ist (theoretisch) unendlich –, nicht sehr viel jünger als die Elektronenröhre, führte in deren Schatten zunächst ein Nischendasein. Seine Früh- und Vorgeschichte ist verblüffend eng mit dem von den Pionieren (hier: Einstein, Barkhausen) etablierten Grundwissen unseres Informationszeitalters verbunden. Im Gefolge der in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts aufkommenden (und zeitweilig überschätzten) Kerntechnologien erfuhr die Schwingkondensatortechnik vielfältige Ausgestaltungen von hoher technischer Qualität und bemerkenswertem wirtschaftlichen Gewicht. Geschildert werden Anwendungen insbesondere im Rahmen der Dickenmesstechnik mit radioaktiven Isotopen und der elektronischen Messtechnik allgemein. Dabei werden internationale und DDR-spezifische, zeitweilig durchaus erfolgreiche aber keineswegs konfliktfreie Ausprägungen beschrieben und gegenübergestellt.
Es ist das Ziel dieses Beitrages, eine sehr anspruchsvolle und zeitweilig unverzichtbare Verstärkertechnik vor dem Vergessen zu bewahren.
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Peter Bussemer (Gera)
Von der Geometrie der Linsen zur Harmonie der Töne:
Die Photoobjektive und Kompositionen des Hans Sommer (1837 – 1922)
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 21 (2018), S. 275-315
Inhalt:
Hans Sommer (1837-1922) vereint in seiner Person sowohl wissenschaftliches als auch künstlerisches Talent. In seiner ersten Lebenshälfte wurde er bekannt durch die mathematisch anspruchsvollen Berechnungen zur Optik von Linsensystemen für die Firma Voigtländer in Braunschweig, die später auch von Carl Zeiss Jena genutzt wurden. Nach einem Zerwürfnis mit der Familie Voigtländer widmete er sich ab 1880 nur noch der Musik und komponierte Opern und Lieder. Nach seinem Tode fast in Vergessenheit geraten, erlebte sein Musikschaffen zuletzt eine späte Renaissance. Am Theater Gera wurde 2016/17 seine Oper „Rübezahl“ mit großem Erfolg wieder aufgeführt. Der Artikel verknüpft wissenschaftliche und künstlerische Aspekte des Sommerschen Schaffens mit Personen und Ereignissen seiner Zeit mit besonderem Bezug zu den Städten Jena und Gera im Sinne einer kulturellen Einheit des Raumes Ostthüringen.
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Gudrun Luck (Jena)
2019: 100 Jahre Volkshochschule Jena – 100 Jahre Begegnung mit dem Zeiss-Werk und der Zeiss-Stiftung
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 21 (2018), S. 257-274
Inhalt:
Viele Volkshochschulen feiern 2019 ihr großes Jubiläumsjahr. Sie werden 100 Jahre alt, so auch die VHS Jena. Ohne die Hilfe und den Weitblick bedeutender Persönlichkeiten, Einrichtungen und Firmen wäre diese Gründungswelle nach dem 1. Weltkrieg nicht möglich gewesen. In Jena wird dies u. a. ganz besonders an der Unterstützung der VHS durch das Zeiss-Werk und die Carl-Zeiss-Stiftung deutlich, versinnbildlicht sie doch auch die für Jena so typisch enge Verflechtung verschiedener gesellschaftlicher Bereiche. Natürlich war dies auch eine Zusammenarbeit zum gegenseitigen Nutzen. Wie sie sich in der Gründungszeit und in den Jahrzehnten danach unter verschiedenen Gesellschaftssystemen bis zum heutigen Tag gestaltete und gestaltet, kann in diesem Beitrag nachgelesen werden.
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Josef Makovitzky (Heidelberg)
Untersuchungen der Glykokonjugate mit polarisationsoptisch-histochemischen (topo-optischen) Reaktionen*
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 21 (2018), S. 215-256
Inhalt:
Aus der Literatur sind zwei Klassen von Glykoproteinen bekannt (Romhányi 1989, Makovitzky and Richter 2009). Freie Glykoproteine befinden sich auf Membranen und bilden eine dicke, bewegliche Schicht ohne direkte Beziehung zur Membran. Funktionell sind sie jedoch in enger Beziehung zur Membran (z. B. in der Schleimhaut des Zwölffingerdarms). Die zweite Gruppe besteht aus Membranglykoproteinen, die integraler Bestandteil der Membranen sind und sich in der äußeren Schicht befinden. Die Oligosaccharidketten sind gebunden an den N-Enden der Proteine und befinden sich in der hydrophilen Zone.
Glykoproteine haben verschiedene Funktionen. Sie sind bedeutend bei bestimmten Rezeptorfunktionen, beim immunologischen Zellabbau und spielen eine große Rolle bei Reaktionen mit Lektinen, Antikörpern und auch bei der gegenseitigen Erkennung der Zellen.
In diesem Artikel wird gezeigt, dass bei der Untersuchungen von Glykokonjugaten die Polarisationsmikroskopie mit ihren topo-optischen, empfindlichen Reaktionen neben der klassischen Histochemie, Fluoreszenz- und Elektronen-Mikroskopie sowie der konfokalen Laser-Scanning-Fluoreszenz-Mikroskopie unentbehrlich ist. So können feinste strukturelle Details auf molekulare Ebene aufgeklärt werden, die anderen Methoden verborgen bleiben.
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Reiner Gottschall (Jena), Jürgen Schwarz (Apolda)
Die endoskopische Anwendung des Nd-YAG-Lasers im zentralen Atemweg ab Ende 1987 in Jena
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 21 (2018), S. 157-171
Inhalt:
Aus der Sicht eines endoskopisch ausgebildeten Anästhesisten und eines Physikers wird die technische Entwicklung und die Einführung der Nd-YAG-Laseranwendung im zentralen Atemweg als medizinische Behandlungsmethode in Jena beschrieben. Im Kontext bestehender Rahmenbedingungen ist hierbei die Modifikation eines Industriegravurlasers an medizinische Erfordernisse sowie die Nutzung von Narkosebeatmung in Form hochfrequenter Jetventilation auf der Basis gerätetechnischer Unikate hervorzuheben.
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Eckehard Knoth (Bad Berka)
Die Anfänge der Laser-Medizin in Thüringen
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 21 (2018), S. 107-156
Der frühe Beginn 1968 mit Tierexperimenten an der Chirurgischen Universitätsklinik Jena basierte auf günstigen Standortvorteilen durch die Fa. CZJ und dem Physikalischen Institut der FSU, die jeweils über Lasergeräte verfügten. Ende der 1970er Jahre konnte nach Adaptation einer auch endoskopisch nutzbaren Quarzlichtleitfaser ein Zeiss-Argonlaser in der Gastroenterologie und der Dermatologie therapeutisch eingesetzt werden. Ab 1985 intensivierten sich die klinischen Laseranwendungen in Jena (zusätzlich in der Chirurgie und Urologie) durch leistungsstärkere Ar-/Kr-Gasionenlaser des PTI und eines Nd-YAG-Lasers aus Gefell.
In Bad Berka wurde an der Zentralklinik ein in Eigeninitiative erstellter CO2-Laser ab 1975 für die kardiovaskuläre und Thoraxchirurgie tierexperimentell eingesetzt, 1983 das 1. Laser-Symposium der DDR ausgerichtet und ab 1984 zusätzlich auch die bronchologische Tumorfluoreszenz-Diagnostik und PDT bearbeitet, nunmehr in einem klinischen Laserlabor mit Ar-, Farbstoff- und einem Nd-YAG-Laser (Selbstaufbau).
Die Laser-Medizinhistorie Ostdeutschlands erfolgte biphasisch, anfänglich durch Nutzung von Lasergeräten aus der Industrie und/oder aus Instituten- oder auch selbst erstellten Lasern für medizinische Grundlagenuntersuchungen, wonach in einer zweiten Phase ab Ende der 1970er Jahre industriell gefertigte Laser für die klinische Anwendung durch ein medizinisches Handling ergänzt werden mussten. Bad Berka zeichnete sich zusätzlich durch einen Laser-Selbstbau aus.
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Bruno M. Spessert (Jena)
Die Automobilpioniere August Horch, Karl Slevogt und Hugo Ruppe – ihre Viertakt-Ottomotoren und ihre konstruktiven Handschriften
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 21 (2018), S. 13-105
In der hier vorgelegten technikgeschichtlichen Studie wird an Hand der Motorkonstruktionen August Horchs, Karl Slevogts und Hugo Ruppes die Entwicklung des Viertakt-Ottomotors im Zeitraum 1903 bis 1927 ausführlich dargestellt. In diesem Zeitraum entstand der „moderne“ Pkw-Ottomotor. Darüber hinaus werden in der vorliegenden Arbeit beispielhaft die konstruktiven Handschriften der oben genannten Konstrukteure erarbeitet. Ruppe und Slevogt waren u.a. in Apolda tätig. Die Studie erlaubt daher zumindest Einblicke in die Art und Weise, wie vor etwa 100 Jahren z. B. Ottomotoren entwickelt wurden. Die Produktpalette einer Automobilfabrik wurde damals nicht von der „Firmentradition“, sondern vor allem von der konstruktiven Handschrift des jeweiligen Chefkonstrukteurs bestimmt. Bei der Durchführung der Studie wurden vorzugsweise noch existierende Motoren untersucht, im Idealfall in zerlegtem Zustand. Des Weiteren wurden die damalige Fachliteratur sowie Originalprospekte und die übliche „Oldtimer“-Literatur herangezogen.
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Peter Hahmann (Jena)
Handferngläser von 1894 – 1919
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 20 (2017), S. 351-358
Inhalt:
Im Artikel wird das Buch „Zeiss-Feldstecher / Zeiss Handferngläser: Modelle – Merkmale – Mythos“ von Hans T. Seeger vorgestellt. Fußend auf zahlreichen Erfindungen stieg Zeiss 1893 in die Entwicklung und Produktion Handferngläsern ein. In dem Buch wird die Entwicklung dieser so erfolgreichen Zeiss-Produkte umfassend dargestellt.
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Friedmar Kerbe und Karl-Eduard Knaf (Hermsdorf)
40-kW-Großmesssender der HESCHO in Hermsdorf
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 20 (2017), S. 335-349
Inhalt:
Seit den 1920er Jahren stellte die HESCHO (HErmsdorf-SCHOmburg- Isolatoren GmbH) technische Porzellane her. Die sich in den 1930er Jahren sprunghaft entwickelnde Technik für hochfrequente Hochspannung bedurfte einer Prüfanlage großer Leistung, mit der sowohl Hochspannungs- als auch Hochstromprüfungen von Isolatoren, Durchführungen und Kondensatoren realisiert werden können. Lothar Rohde und Hermann Schwarz erhielten den Auftrag, Messtechnik zu entwickeln. Im Jahre 1939 folgte dann der Großauftrag für einen 40-kW- Großsender und im Juli 1941 ging die von der Münchener Firma Rohde & Schwarz konstruierte und gebaute Prüfanlage in Betrieb. Sie wurde in der HESCHO und bis 1990 in den Keramischen Werken Hermsdorf für Betriebsprüfungen an Hochspannungserzeugnissen, vorwiegend Mastfuß-Isolatoren, eingesetzt. In dem Beitrag wird beschrieben, wie die Entwicklungsforderungen an den 40-kW-Großmesssender realisiert wurden und darauf verwiesen, dass die Anlage in den Originalräumen in Hermsdorf besichtigt werden kann.
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