Bd.2(2000):110-169_Wiederhold


Gerhard Wiederhold
Vier Jahrzehnte Laserentwicklung in Jena
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 2 (2000), S. 110-169

Inhalt:
Laser-Strahlungsquellen haben in den vergangenen vier Jahrzehnten Wissenschaft, Technik, und Medizin nachhaltig beeinflusst. Auf Grund seiner hochentwickelten feinmechanisch-optischen Industrie und seinen Forschungsinstituten hat der Standort Jena erheblich dazu beigetragen. So wurden im Physikalischen Kolloquium der Universität bereits am 3.12.1962 (2 Jahre nach der erfolgreichen Inbetriebnahme eines Rubinlasers durch den Amerikaner Maiman) die Eigenschaften selbstentwickelter Gas-und Festkörperlaser einem größeren Publikum demonstriert.
Carl Zeiss Jena konnte zur Leipziger Frühjahrsmesse 1964 erstmals Gas-und Festkörperlaser aus eigener Entwicklung ausstellen und 1965 mit dem Lasermikrospektral-Analysator eine leistungsfähige industrielle Laseranwendung präsentieren. In der Folgezeit wurden in Jena zahlreiche Lasertypen wie z. B. He-Ne-, Ionen-, C02-und Festkörper-Laser entwickelt und gefertigt. Vor der Wende wurden Festkörperlaser im Kombinat Carl Zeiss Jena insbesondere für die Messtechnik (LMA, Transmark) und für militärische Entfernungsmesser hergestellt.
Ein Schwerpunktthema der Laserforschung an der Universität war und ist die Erzeugung sehr kurzer Impulse bis in den Femtosekunden-Bereich. Weiterhin werden u. a. Diodenlaser-gepumpte Festkörperlaser und Faserlaser intensiv bearbeitet. Zahlreiche Betriebe für die Laserfertigung und -anwendung haben sich in Jena etabliert. Damit stellt Jena – nach einer kurzen Stagnation nach der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten – wieder ein beachtetes Zentrum der Laserforschung in Deutschland dar.

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